Auch wir Chinchilla können wie die Menschen auch von Zeit zu Zeit einmal krank werden. Einige Dinge können vom Chinchillahalter selber behandelt werden, bei anderen ist es aber unbedingt erforderlich einen kompetenten Tierarzt zu Rate zu ziehen, der bereits Erfahrung mit uns Chinchillas hat.

Aber durch dieses Thema wird euch nun unsere Pelletgeberin führen:

Prinzipiell gilt: Sofern man nicht genau weiß, was das Tier haben könnte, so sollte man unbedingt sofort einen kompetenten Tierarzt zu Rate ziehen. Man tut sich und vor allem dem Tier keinen Gefallen, wenn man unwissend an ihm herumexperimentiert. Unter Umständen könnte jeder Tag der gewartet wird, genau der eine Tag zu viel gewesen sein und für die Chinchilla gibt es dann unter Umständen keine Hilfe mehr.

Sofern man allerdings eine gewisse Erfahrung mit Chinchillas hat, kann man Dinge wie Durchfall und Verstopfung auch zunächst einmal versuchen selbst zu behandeln. Ein solcher Versuch sollte aber nie länger als 2 Tage dauern. Sollte sich in dieser Zeit keine deutliche Besserung einstellen, muss unbedingt ein kompetenter Tierarzt aufgesucht werden.

An dieser Stelle möchte ich auch noch auf folgendes hinweisen:
Ich bin kein Tierarzt! Ich gebe hier lediglich einige Hinweise auf eventuelle Krankheiten und wie man diese versuchen kann selber zu behandeln.

Sollte ein Tier allerdings ernsthaft krank sein, sucht bitte sofort einen Chinchilla kompetenten Tierarzt auf, da die von mir hier vorgeschlagenen Ratschläge auf keinen Fall einen Tierarzt ersetzen!



Durchfall
Durchfall dürfte wohl eine der häufigsten Erkrankungen der Chinchilla sein. Sofern der Durchfall nicht akut ist, (also der Kot nicht ganz flüssig ist) kann man versuchen das Tier selber zu behandeln. Man setzt hierzu die Gabe von Pellets und Leckerchen ab und ernährt das Tier für zwei Tage nur mit Heu und Wasser. Als Zusatz kann dem Tier auch noch ein Stück frische oder getrocknete Banane gegeben werden. Sollte sich die Konsistenz des Kotes in dieser Zeit nicht wieder normalisieren, ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen. Gleiches gilt auch für den Fall, dass während dieser Behandlung eine Verschlimmerung des Durchfalls auftreten sollte. Für den Fall, dass der Kot jedoch ganz flüssig, also akut, ist, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden und nicht erst wie hier beschrieben verfahren werden.

Verstopfung:
Wenn ein Tier an Verstopfung leidet, erkennt man dies daran, dass der Kot der Chinchilla immer kleiner wird. Meist wirkt das Tier zusätzlich träge und frisst auch nicht so richtig. Auch in diesem Fall muss sofort die Gabe von Leckerchen eingestellt und dem Tier mehr Auslauf als gewöhnlich gegeben werden. Dazu kann man dem Tier in einer Spritze (ohne Nadel) 1 ml puren Apfelsaft (ungesüßt, und am Besten Naturtrüb) geben. Alternativ kann auch etwas Apfelsaft in das normale Trinkwasser gegeben werden. Sofern nicht spätestens am übernächsten Tag eine Normalisierung festzustellen ist, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Wenn auf eine Verstopfung nicht rechtzeitig reagiert wird und kein Tierarzt zu Rate gezogen wird, kann es zu Darmvorfällen oder einem Darmverschluss kommen. Meist endet dies für die Chinchilla tödlich.

Pilzerkrankungen
Ganz wichtig! Bei einer Pilzinfektion sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden, der dann auch die entsprechende Behandlung (und Mittel) verordnen kann. Eine Pilzinfektion lässt sich meistens zu erst an der Schnauze und um die Augen der Tiere herum erkennen. An den befallenen Stellen fallen dann meist die Haare aus und die Haut an den stellen wirkt auch leicht schuppig. Der Tierarzt kann das Tier dann unter einer Schwarzlichtlampe auf Pilzsporen im Fell untersuchen. Der Tierarzt gibt dem Halter bei einem positiven Pilzbefund meist ein Mittel zur Bekämpfung des Pilzes mit, welches mit unter den Badesand gemischt wird.

Kleinere Bissverletzungen
Leider kommt es auch immer mal wieder vor, dass die Tiere untereinander anfangen sich zu raufen und sich dabei verletzen. Wenn man eine Verletzung feststellt, sollte man das Tier genauer untersuchen. Handelt es sich hierbei um eine kleinere blutende Wunde, so kann man die Blutung z. B. mit Wasserstoffperoxid (aus der Apotheke) stillen. Damit kein Sand in die Wunde gelangen kann, sollte man das Sandbad für einige Tage entfernen. Sollte die Wunde allerdings größer sein oder sich nicht stillen lassen, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

Augenentzündung:
Wenn die Chinchilla einen milchig-wäßrigen Augenausfluss hat und die Umgebung des Auges nass und verklebt ist, kann meist davon ausgegangen werden, dass das Tier vermutlich an einer Augenentzündung leidet. Oftmals kann es passieren, dass es durch Staub, Sand oder durch kleinere Verletzungen zu einer Bindehautentzündung kommen kann. Wenn man so eine Entzündung der Augen bemerkt, sollte auf jeden Fall sofort das Sandbad abgesetzt werden und ein Tierarzt aufgesucht werden. Der kann dann untersuchen woher die Entzündung stammt und ggf. eine Salbe zum Abheilen verschreiben. (Das Sandbad sollte noch solange abgesetzt bleiben, bis die Entzündung verheilt ist.) Ich möchte allerdings auch noch darauf hinweisen, dass tränende Augen auch als zusätzliches Symptom bei anderen Krankheiten auftreten (z. B. Zahnkrankheiten).