Erfahrungsbericht Ernährungsmethoden


Wie im Ernährungsbereicht bereits erwähnt, gibt es grundsätzlich verschiedenen Möglichkeiten der Chinchillaernährung. In diesem Bericht gehe ich auf die verschiedenen Ernährungsmethoden ein und lege auch dar, aus welchen Gründen ich mich für die von mir gewählte Ernährungsmethode entschieden habe.

Zunächst zu den verschiedenen Ernährungsmethoden:
Zunächst gibt es die einfache Pellet, Heu und Wasser Ernährung (PHW). Bei dieser Ernährungsform werden die Tiere ausschließlich mit Pellets, Heu und Wasser ernährt. Dies ist die Ernährungsform, die ich unter Grundnahrung als Basisernährung vorgestellt habe.

Des Weiteren gibt es die selektive Ernährung. Dies ist eine Ernährung, bei welcher die Chinchilla nur über rohfaserreiche naturprodukte wie Blüten, Blätter, Kräuter und Gräser und zusätzlich mit Heu und Wasser ernährt wird. Pellets werden bei dieser Art von Ernährung jedoch generell nicht gefüttert.

Dann gibt es noch die "Mischung" aus diesen beiden Ernährungsformen. Diese "Mischung" ist auch die Ernährungsvariante, die ich für meine Tiere ausgewählt habe. Das "Warum" werde ich euch nun näher erläutern.

Seit dem ich mich mit der Chinchilla und auch mit der Ernährung der Chinchilla auseinandergesetzt habe, stellte sich mir die Frage, was die "Richtige" Ernährung für die Chinchilla ist. Also habe ich mich zunächst an den wild lebenden Vorfahren unserer heutigen Heimtier Chinchillas orientiert. Diese leben bekanntlich in den Anden Mittel- und Südamerikas und sind von daher eine rohfaserreiche karge Nahrung gewöhnt. In freier Wildbahn ernährt sich die Chinchilla überwiegend von trockenen Blüten, Blättern und wohl auch von Kakteen. Das es in freier Wildbahn keine Pelletbäume gibt, bedarf wohl keiner nähren Erwähnung.

Nachdem die Chinchilla aufgrund ihres Felles sehr gerne als Pelztiere genommen werden, begannen seinerzeit die ersten Pelztierzüchter die wilden Chinchilla einzufangen und selbst zu züchten. Sie legten somit praktisch den Grundstein unserer heutigen Chinchillahaltung. Um der Chinchilla eine ausgewogene Ernährung zu bieten, sind dann seinerzeit auch die ersten Chinchillapellets entwickelt worden. Sie enthalten neben Vitaminen auch Rohfaser, um die Tiere mit den für sie wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Nun kam es aber im Laufe der Jahre - wie bei vielen anderen Tierarten zuvor auch schon - dazu, dass einige Halter dieser Ernährung nun skeptischer gegenüber standen. Ich möchte an dieser Stelle einmal ein Beispiel aus der Meerschweinchenernährung aufgreifen um das ganze etwas zu verdeutlichen: Auch bei Meerschweinchen wurden früher spezielles Meerschweinchenfutter bestehend aus Getreide, Pellets, teilweise auch Nüsse etc. als "das" Futter für die Meerschweinchen angesehen. Im laufe der Jahre kamen aber immer neue Erkenntnisse über die Ernährung hinzu, so dass heute der überwiegende Teil der Halter sich darüber einig ist, dass diese für die Meerschweinchen ebend nicht die "Beste" Ernährung ist, sondern eine Frischfutterernährung für die Meerschweinchen die bessere Ernährung ist.

Nun kann man natürlich sagen: "Chinchillas sind keine Meerschweinchen". Ist auch grundsätzlich richtig, allerdings zeigt dieses Beispiel sehr gut, dass sich die Vorstellungen über eine gesunde Ernährung bzw. die Vorstellungen über die "Beste" Ernährung für ein Tier im Laufe der Jahre verändern können, da immer wieder neue Erkenntnisse hinzukommen. Aus diesem Grunde sind nach meiner persönlichen Auffassung auch alle drei Ernährungsformen grundsätzlich für die Chinchilla nicht schädlich und somit auch richtig. Welche Ernährungsform sich nun letzen Endes durchsetzen wird, werden letztlich erst die Erfahrungen der nächsten Jahre zeigen. Abwechslungsreicher für die Chinchilla ist in jeden Fall die selektive Fütterrung bzw. die Mischung aus der PHW und Selektiven Ernährung. Aber grundsätzlich muss man sagen, dass alle drei Ernährungsformen angewandt werden könnne. Welche man letzten Endes für sein Tier wählt, muss jeder für sich entscheiden.

Der Grund, warum ich von der reinen PHW-Ernährung auf die Mischung umgestellt habe ist für mich ganz einfach damit zu begründen, dass das Fressverhalten meiner Tiere durch die Umstellung deutlich besser geworden ist. Bei der reinen Pelleternährung wurden die Pellets oft einfach nur zerbröselt. An den Tagen, an denen ich aber etwas unter die Pellets gemischt habe z. B. getrocknete Blätter, wurden deutlich weniger Pellets einfach nur zerbröselt.

Also fing ich an zu überlegen, wie ich die Ernährung meiner Tiere interessanter und abwechslungsreicher gestalten kann. Zunächst habe ich Ergänzungsfutter, welches auch sehr rohfaserreich ist und überwiegend aus Blättern, Blüten und Gräsern besteht, gekauft. Hierbei habe ich das ProduktPre Alpin Lepo Nature von der Firma AGROBS verwendet. Dies habe ich zunächst im Maßstab 3/4 Pellets 1/4 Agrobs-Mischung gefüttert. In der ersten Woche allerdings nur an einem Tag. In der zweiten Woche habe ich diese Mischung dann zwei Mal gegeben, da ich meine Tiere ja langsam an diese Umstellung gewöhnen wollte. Dann habe ich für ca. 2 Wochen drei Mal wöchentlich diese Mischung gefüttert, bevor ich dann ca. 3 Wochen lang jeden zweiten Tag die Mischung gefüttert habe. Danach habe ich diese Mischung dann täglich gefüttert.

Aber nicht nur das Fressverhalten meiner Tiere hat sich seit dem stark verbessert. Ich konnte auch feststellen, dass sich der Kot meiner Tiere verbessert hat. Er ist zum einen heller und zum anderen auch etwas größer geworden als bei der reinen PHW Fütterung. Der Kot der wildlebenden Chinchilla ist ja auch heller als der Kot unserer Haustiere, die nur mit PHW ernährt werden.

Mittlerweile habe ich die Ernährung so umgestellt, dass meine Tiere eine Ernährung auf der Basis 1/2-Anteil Pellets und 1/2-Anteil einer rohfaserreichen Mischung bekommen. Die Mischung mische ich mir mittlerweile aus verschiedneen Blättern, Blüten und Gräser selber zusammen.